Nubert nuPro AS-3500 Stereo-Soundbar mit Dolby & DTS | fairaudio testen

2021-12-02 02:03:13 By :

„Einer davon funktioniert noch.“ So könnte der schwäbische Hersteller Nubert behaupten, wenn da nicht die kleinen Worte „ehrliche Lautsprecher“ im Weg wären. Denn der schwäbische Hersteller hat sein Portfolio in den letzten Jahrzehnten nicht nur konsequent ausgebaut, er scheint diesen Weg auch nicht zu verlassen. Angefangen hat es mit passiven Lautsprechern, dann kamen aktive Schallwandler und Elektronik (zB Verstärker und kleine Helferlein wie das nuConnect-System) hinzu - und seit einiger Zeit ist man auch im Genre der Soundbar-Geräte aktiv. Ehrensache, dass es nicht nur ein Modell für Alibizwecke gibt, sondern mit dem aktuellen nuPro AS-3500 (965 Euro | https://www.nubert.de/) hat Nubert bereits seine dritte Soundbar im Reichweite innerhalb vergleichsweise kurzer Zeit erfasst. Und das schließt offensichtlich mehrere Lücken.

Hinsichtlich Budget sowie Leistung und Ausstattung war noch Luft nach oben zwischen der Einstiegsklasse nuBox AS-225 (398 Euro) und der großzügig bemessenen nuPro XS-7500 (1.495 Euro), die ich vor einigen Monaten getestet habe. Preislich liegt die Nubert nuPro AS-3500 mit 965 Euro ziemlich im Mittelfeld, was auch für die Nennleistung in Watt gilt – es gibt aber auch eine echte Innovation: Die nuPro AS-3500 ist die erste Soundbar im Nubert reicht, der Dolby und DTS zu dekodieren weiß, er soll damit den Grundkreis der Interessenten vergrößern.

Der 90 Zentimeter breite Nubert nuPro AS-3500 versteht auch Dolby und DTS

Was im Vergleich auffällt: Mit einem Lebendgewicht von über 20 Kilogramm und einer Breite von 90 Zentimetern kann man unsere Testpersonen einfach alleine „wuppen“, was für Nicht-Bodybuilder mit dem großen Bruder definitiv ein Ding der Unmöglichkeit ist – denn er ist nicht nur zwölfeinhalb Kilogramm schwerer, sondern aufgrund seiner stattlichen Abmessungen auch unhandlicher. Das Gehäuse aus dickwandigem, resonanzarmen MDF wurde im Inneren des Nubert nuPro AS-3500 zusätzlich versteift, sodass die Soundbar eine Belastbarkeit von bis zu 100 Kilogramm für einen eventuell darauf abstellbaren Fernseher hat. Die Soundbar muss übrigens unbedingt auf den mitgelieferten Füßen aufgestellt werden, denn die beiden 169-mm-Tieftöner mit Polypropylen-Membranen strahlen nach unten ab.

Für die Wiedergabe sind außerdem zwei zum Hörer abstrahlende 119-mm-Tiefmitteltöner - ebenfalls bestückt mit Polypropylen-Membranen - und zwei 25-mm-Seidengewebekalotten verantwortlich. Die Aufteilung der Frequenzen erfolgt durch eine Kombination aus einer klassischen, passiven Frequenzweiche (sie trennt Tief- und Mittelhochton) und einem DSP, der die Signale den Mittel- und Hochtönern zuordnet. Auf der Rückseite befinden sich noch Bassreflexöffnungen, daher sollte die Soundbar nicht direkt an der Wand platziert werden, Nubert empfiehlt einen Mindestabstand von zehn Zentimetern. Die verbauten Class-D-Endstufen sind mit insgesamt 160 Watt Nennleistung deklariert. Die Schwäbische Bar kann digital (S/PDIF koaxial und optisch, HDMI eARC, Bluetooth aptX HD und AAC) oder analog (Stereo-Cinch) geladen werden, ein Subwoofer-Ausgang ermöglicht den Anschluss eines externen Bassbrummens mit einer Übertragungsfrequenz von 80 Hertz.

Die Schnittstellen auf der Rückseite des Nubert nuPro AS-3500

Der DSP erlaubt die Anpassung der Bass- und Mitten-/Höhenwiedergabe in 20 Stufen (-10 bis +10 dB in 0,5 dB Schritten); Eine adaptive Loudness-Schaltung fügt der Basswiedergabe bei geringer Hörlautstärke ein kleines zusätzliches Pfund hinzu. Wer die Klangbühne erweitern möchte, kann eine zweistufige „Wide-Funktion“ aktivieren – und für die leise Wiedergabe von Filmen und TV-Sendungen gibt es auch den „Voice+“-Soundmodus, der für klarer und einfacher sorgen soll - Sprachwiedergabe zu verstehen. Schön finde ich, dass es insgesamt drei Speicherplätze für alle DSP-Operationen gibt. So lassen sich ganz einfach eigene Presets erstellen, zum Beispiel für „Filmton mit Schwung“, „Stereo“ und „Sprache“.

Im Gegensatz zum großen Bruder gibt es für den nuPro AS-3500 keine App (zumindest bisher, wer weiß, was sich die Schwaben einfallen lassen): Bedient wird er entweder über die mitgelieferte Fernbedienung oder über eine Multifunktion Drehschalter auf der Vorderseite um den eine Armada von mehrfarbigen LEDs informiert über den ausgewählten Eingang oder den Status des Gerätes. Sehr lobenswert ist, dass ausnahmslos alle Einstellungen der Soundbar am Gerät sowie per Fernbedienung vorgenommen werden können. Das ist leider nicht selbstverständlich. Praktisch: Die LEDs sind auch bei aufgesetzter Frontabdeckung noch zu sehen. Das hilft nicht nur beim Setup, es sieht auch recht elegant, ja sogar futuristisch aus. Aber nun zum Ton.

Praktisch: der Multifunktions-Drehschalter an der Front des Nubert nuPro AS-3500

Man könnte zu schnell meinen, dass das Nubert nuPro AS-3500 einfach der "kleine, leise Bruder des nuPro XS-7500" ist. Das stimmt jedoch nur teilweise. Die beiden „Bars“ unterscheiden sich zwar hinsichtlich Leistung, Abmessungen und Gewicht, kommen aber auch mit teilweise unterschiedlichen klangrelevanten Features daher. In erster Linie ist hier natürlich die Dolby/DTS-Integration zu nennen. Damit lassen sich richtig abgefahrene und realistische Effekte abrufen, so dass man mit dem kleineren nuPro AS-3500 – entsprechende Filme vorausgesetzt – einem besonderen Kinoerlebnis deutlich näher kommt als mit dem nuPro XS-7500. Letztere wartet auch mit einer Raumkalibrierung per iPhone auf, die eine „offizielle“ Messung zwar nicht ersetzen kann, aber für den Heimgebrauch die optimale Anpassung des Klangs an den Hörraum deutlich erleichtert.

Was den Klang des Nubert nuPro AS-3500 auszeichnet - isoliert gesehen: Es ist definitiv kein "Gerät ohne Eigenschaften", denn das erschwert dem Redakteur oft die Arbeit. Nein, diese Soundbar ist definitiv der zupackende Typ und zeichnet sich angesichts der Preisklasse vor allem durch ihre hervorragende Dynamik und "Pantability" aus. Trotz der auf dem Papier nicht allzu hoch erscheinenden Verstärkerleistung erzeugt dieser Klangriegel unverfälschte, klare und tiefgründige Bässe, die nicht nur bei Stereomusik, sondern auch als Effekt mit Filmton substanzielle Erlebnisse ermöglichen. Wenn im Film ein Auto explodiert oder es donnert, schreckt der Zuschauer im Sessel definitiv auf.

Und wenn Spliff auf dem Track „Carbonara“ oder Echo & The Bunnymen auf „Over The Wall“ (bei Amazon anhören) dem E-Bass konzertante Licks und Melodielinien geben, dann schaufelt die Nubert-Soundbar sie in den Raum – das macht ja richtig Spaß. Zudem lässt sich dieser stabile und tief reichende Bass schnell und schlackenfrei aus dem Stand mobilisieren.

Am anderen Ende des Frequenzgangs lässt das Nubert nuPro AS-3500 keine Wünsche offen: Der Hochton liegt eher auf der hellen als auf der abgedunkelten Seite und kann Spritzer und Crash-Becken machen, aber auch sägende Gitarren oder hämmernde Monsunregen körperlich greifbar. Anzumerken ist hierbei, dass der Hochfrequenzbereich des brandneuen Gerätes sogar mit einer gewissen Überpräsenz einhergeht, die jedoch nach vergleichsweise kurzer Einspielzeit (rund 80 Stunden) fast auf Meeresniveau absinkt. Es klingt immer noch etwas heller als der Durchschnitt, zumindest ohne Cover und mit auf Null gestelltem Equalizer.

Die Oberseite des Nubert nuPro AS-3500 ist mit bis zu 100 Kilogramm belastbar

Wem das zu viel ist, der kann bequem „am Rad drehen“ und die Fläche weicher machen. Das mittlere Band ist im besten Sinne des Wortes unauffällig - hier sind keine Verfärbungen oder Nasenfehler zu finden, sondern eher eine der Preisklasse angemessene Auflösung. Insgesamt bewegt sich der nuPro AS-3500 klanglich auf einem ähnlichen Weg wie sein großer Bruder, wobei dieser allerdings etwas "erdiger" klingt, was nicht nur an seinem insgesamt etwas tieferen Bassbereich liegt, sondern auch daran, dass der Nubert nuPro AS-3500 ist ein bisschen auf der Spitze der Alerter spielt. All dies gilt aber wie gesagt in erster Linie für die Werkseinstellung - per DSP sind bei beiden Geräten sehr unterschiedliche Szenarien möglich.

Positiv überrascht war ich, dass aus einem einzigen Gehäuse eine mehr als brauchbare Stereoanlage erwachsen kann. Obwohl die wahrgenommene Breite der Bühne etwas schmaler ist als die des großen Bruders nuPro XS-7500, fächert sich der Klang in einem typischen Anwendungsszenario (Hörabstand 1,50 - 2,50 Meter) präzise in der Breite auf, Schallquellen können sogar ziemlich genau auf der X-Achse lokalisieren. Es geht nicht wirklich tief, aber der Sound kommt überraschend gut aus den Boxen und „klebt“ nicht an der Box.

Ich habe mich während der Hörsessions sogar mehrmals mit der ersten, eher dezenten Einstellung „Wide“ erwischt. Es ermöglicht tatsächlich, auch wenn die HiFi-Seite natürlich nicht die reine Lehre ist, einen noch räumlicheren Höreindruck – wenn man auf eines achtet: Da gleichzeitig die Höhen im Wide-Modus eine leichte Anhebung erfahren, ist es Hier empfiehlt es sich, den Tonregler ein wenig zu verwenden ( 1 dB). Für reinen Musikgenuss ist die zweite Breitstufe aufgrund der daraus resultierenden Gruseleffekte zwar nicht zu gebrauchen, kann aber durchaus für Erstaunen sorgen, wenn Filme effektiv abgemischt werden. Die Einstellung „Voice +“ ist sehr praktisch und gelungen. Es hilft tatsächlich sehr, wenn man einen Film sieht, bei dem die Stimmen im Gesamtbild ertrinken - wie es leider bei deutschen Tatort-Produktionen regelmäßig der Fall ist.

Blicken wir noch einmal zur Seite: Die Canton Smart Soundbar 10 mit Smart Sub, auf der ich kürzlich einen Gastauftritt hatte, hat einen etwas anderen Fokus. Insgesamt klingt es klanglich etwas ausgewogener und dezenter - das liegt vor allem an dem etwas fließenderen und nicht so präsenten Hochtonbereich im Vergleich zum nuPro AS-3500. Bei der Feinlokalisierung der Schallquellen in der Breite muss der Canton-Bolzen etwas hinter dem nuPro AS-3500 liegen. Ebenso was Bassdruck und Tiefe angeht, zumindest wenn man auf den Smart Sub verzichtet. Dafür wartet die Soundbar 10 mit weiteren Features wie einer sehr komfortablen Bedienung über ein On-Screen-Display, mehreren HDMI-Eingängen und Multiroom-Funktionalitäten auf.

Was mir am Nubert nuPro AS-3500 besonders gut gefällt, ist die lebendige, dynamische, positiv anregende Spielweise mit knackigen, tiefen Bässen, ausgewogenem, unauffälligem Mittenbereich und informativem Hochtonbereich. Erfreulich ist aber auch die erstaunlich gute Ablösung des Klangbildes vom Gehäuse, der DSP-Bereich mit vielen Soundmöglichkeiten und die Dolby/DTS-Integration für Filmton, der ins Geschehen eingreift. Darüber hinaus ist der AS-3500 in Bezug auf Abmessungen und Gewicht recht „überschaubar“ und in dieser Hinsicht buchstäblich ausgewogen. Ebenfalls positiv hervorzuheben ist das schöne, sauber verarbeitete Gehäuse mit schickem Lackdesign. Alles in allem lässt sich sagen: Die Nubert nuPro AS-3500 ist definitiv ein würdiger Füller und kein Notbehelf im Nubert Soundbar-Sortiment. Das dürfte vor allem Anwender zu schätzen wissen, die nicht nur eine günstige Lösung für ihr Flachbild-Film-Ton-Problem suchen, sondern auch etwas höhere Ansprüche haben und aus räumlichen oder anderen Gründen vielleicht sogar auf eine normale Stereoanlage verzichten müssen.

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Test: Nubert nuPro AS-3500 | Soundbar

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